Kooperatives Schultraining Uetersen/ Tornesch
Was ist das "Kooperative Schultraining" ?
Das Schultraining ist eine Kooperation zwischen dem Jugendamt und dem Schulamt. Es arbeiten Sonderpädagogen des Förderzentrums Uetersen, Lehrkräfte der Grundschule Birkenallee und der Rosenstadtschule sowie Sozialpädagogen der AWO in dieser Maßnahme mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche, die in ihrer zurückliegenden Schulzeit große Schwierigkeiten hatten, den Schulalltag zu bewältigen, wieder in die Regelschule zurückzuführen.
Wie erfolgreich unser Schultraining läuft, durften wir Anfang September 2014 auch im Landtag in Kiel erläutern. Ein Bericht hierüber findet man auch hier.
Welche Schüler sind im Schultraining?
Für die Kinder und Jugendlichen des Schultrainings ist es ein Problem, sich in eine Klassengemeinschaft zu integrieren bzw. den Unterrichtsalltag in einer Klasse durchzuhalten. Die Schwierigkeiten können sehr vielseitig sein (Absentismus, extrem geringe Frustrationstoleranz, massive Probleme mit Autoritätspersonen u.a.); sie sind so ausgeprägt, dass die Unterstützungen des Jugendamtes sowie die Hilfsmaßnahmen der Regelschulen allein nicht ausreichen, einen erfolgreichen Schulbesuch zu gewährleisten.
Die Kinder und Jugendlichen haben sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt "emotionale und soziale Entwicklung". Sie sind damit während des Besuchs des Schultrainings dem Förderzentrum Uetersen zugeordnet. Für die Zuweisung zum Schultraining ist der Beschluss einer Erziehungskonferenz im Jugendamt erforderlich.
Wie arbeitet das Schultraining?
In Kooperation mit der AWO Uetersen und in enger Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Jugend/ Regionalteam Uetersen-Tornesch wird im "Kooperativen Schultraining" ein ganzheitlicher Ansatz aus eng verknüpften schulischen und sozialpädagogischen Hilfen verfolgt.
Das Schultraining arbeitet mit zwei Partnerschulen zusammen, der Grundschule Birkenallee und der Gemeinschaftsschule Rosenstadtschule in Uetersen. Das Ziel des Schultrainings ist die Integration des Schülers in eine Partnerklasse. Der Schüler soll von Beginn an so viel Unterricht in der Klasse bekommen wie möglich.
Das können sehr wenige Stunden sein oder auch schon der volle Klassenumfang. Für jeden Schüler der Schultrainings wird ein individueller Weg gesucht! Dafür ist eine enge Kooperation zwischen den Lehrkräften der Partnerklassen und den Lehrkräften und Sozialpädagogen des Schultrainings notwendig.
Je nach Schwierigkeiten bietet das Schultraining Begleitung im Klassenverband, stundenweise Einzel- bzw. Kleingruppebetreuung in der "Alten Rettungswache" (einem Lernort in unmittelbarer Nähe der Rosenstadtschule), im "Schultrainingsraum" (einem Lernort in der Grundschule Birkenallee) oder Betreuung im "Hus Sünnschien" (AWO) an.
Das "Hus Sünnschien" stellt dabei den schulfernen Ort dar, an dem hauptsächlich sozialpädagogisch gearbeitet wird. Die "Alte Rettungswache" und der "Schultrainingsraum" dienen als schulnahe Orte, in denen Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung, Konfliktmanagement, Vor- und Nachbereitungen der Stunden in der Klasse und Projektarbeiten stattfinden. Die schulnahen Orte dienen außerdem als "Auffangorte" in Konfliktsituationen, die während des Klassenunterrichts oder der Pausen auftreten.
Ein wichtiger Baustein des Schultrainings ist die verbindliche Mitarbeit der Eltern. In wöchentlich stattfindenden Beratungsgesprächen wird das Verhalten der Kinder reflektiert, gemeinsam mit den Kindern werden die nächsten Ziele entwickelt.
Die Maßnahmen zur Rückführung der Schüler in die Partnerklasse werden unterstützt durch eine Nachmittagsbetreuung der Schultrainingskinder sowie ein Ferienprogramm in den Sommerferien.
Flyer Kooperatives Schultraining ( PDF, Datei nicht barrierefrei)
Auch der Politik ( PDF, Datei ist nicht barrierefrei) durften wir unsere innovative Arbeit vorstellen.
Ein netter Artikel über unsere Arbeit erschien im Januar 2023 im Bauernblatt:
Dieser Artikel wurde bereits 19088 mal angesehen.